So wenig Regen wie seit 35 Jahren nicht mehr

Daniel Zinser | 
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Im Juli 2018 wurden in Schaffhausen 263 Sonnenstunden gezählt. Symbolbild: Pixabay

Der Sommer 2018 war einer der heissesten seit Messbeginn. Absolute Rekordwerte wurden zwar nicht erreicht, in manchen Gemeinden regnete es aber so wenig wie seit 1983 nicht mehr.

Es war heiss in den letzten Wochen und Monaten. Richtig heiss. Die Temperaturen kletterten in einer Regelmässigkeit eines Schweizer Uhrwerks über 30 Grad. Büros ohne Klimaanlagen glichen dem Vorhof der Hölle und schweissgebadet wachte man nicht nur auf, man schlief so auch ein. Doch nun scheint der Sommer so langsam aber sicher zu Ende gehen. Auf dieses Wochenende folgt der Temperatursturz. Für den Samstagmorgen sagt Meteonews in Schaffhausen gerade mal noch 13 Grad Celcius voraus. Klimamässig geht es also gefühlt von Süditalien direkt nach Skandinavien. Für uns die beste Gelegenheit den Hitzesommer 2018 nochmals ganz genau anzuschauen.

Das Hitzejahr 2003 nicht erreicht

Nur zu gut mag man sich auch in Schaffhausen noch an das Jahr 2003 erinnern. Wie auch dieses Jahr herrschte damals über die Sommermonate eine unglaubliche Trockenheit, die Fische im Rhein starben gleich reihenweise und das Quecksilber klettere in Rekordhöhen. So überrascht es kaum, dass es in den letzten Monaten immer wieder zum Vergleich der beiden Hitzesommer kam. Schaut man die mittlere Temperatur über den ganzen Sommer hinweg an, lag das schweizweite Sommermittel (Juni bis August) im Jahr 2003 bei 16.9 Grad Celcius. Für dieses Jahr errechnete Stephan Bader von Meteo Schweiz inklusive der Prognosen bis Ende August im «Backofen Schweiz» ein Sommermittel von 15.4 Grad. «Der Sommer 2013 war also nochmals deutlich wärmer als der aktuelle», so der Experte. Diese Aussage bestätigt sich auch bei einem genaueren Blick in die Temperaturdaten. So war es am 13. August 2003 in Schaffhausen 37.6 Grad warm, in Hallau, wo Meteo Schweiz auf die Daten einer weiteren Messstation zurückgreifen kann, war es am gleichen Tag 37 Grad warm. Dieser Wert wurde in den letzten 15 Jahren nie mehr erreicht. So auch dieses Jahr nicht. Die höchste gemessene Temperatur 2018 liegt in Schaffhausen bei 35.5 Grad Celsius, gemessen am 31. Juli sowie am darauf folgenden Nationalfeiertag. Seit der Einführung der Messungen war es in Schaffhausen zwar nur fünf Mal wärmer, einmal jedoch im August 2015. In Hallau schaffte es kein Tag des aktuellen Jahres in die Top 10. Das Jahr 2015 jedoch sogar zweimal.

So wenig Regen wie zuletzt 1983

Schaut man auf andere Daten, ist die Extremität des Hitzesommers 2018 aber durchaus erkennbar. So hat es in Wilchingen zuletzt im Monat Juli vor 35 Jahren so wenig geregnet (1983: 12.4 mm, 2018:18.3 mm). Regenarm war im Weinbaudorf auch der Juli 2015 mit einer Niederschlagsmenge von 34.1 Millimeter. Der Hitzesommer 2003 schafft es wiederum etwas überraschend nicht in die Top 10 der trockensten Wilchinger Julimonaten. In Schaffhausen waren die Niederschläge im Juli 2003 mit 54.2 Millimeter verhältnismässig hoch. Doch auch hier spricht man noch von extremer Trockenheit. Spannend sind in diesem Zusammenhang auch die regionalen Unterschiede. So hat es in Schleitheim - von Wilchingen nur durch einen Hügel getrennt - im Juli 2018 mehr als drei Mal so viel geregnet.

Keine rekordverdächtigen Werte

263 Sonnenstunden wurden in Schaffhausen im letzten Monat gezählt. Das ist zwar ein sehr hoher Wert, zum Rekord reicht es aber nicht. Im Jahr 2006 schien die Sonne im Juli unglaubliche 304 Stunden, 9.8 Stunden pro Tag. Mit 2013 und 2015 schien die Sonne sogar in zwei der letzten fünf Julimonaten mehr als dieses Jahr. Der Juni war sogar sieben Mal seit der Jahrtausendwende wärmer. Auch in einem anderen Bereich kann man froh sein, dass der aktuelle Hitzesommer 2018 keine Rekordwerte erreicht. So verendeten im viel zu heissen Rhein 2003 Fische im Gesamtgewicht von 20 Tonnen. Dieses Jahr sind es drei Tonnen, die man aus dem Rhein fischen musste. Wobei hier anzumerken ist, dass der Bestand im Jahr 2003 um ein Vielfaches grösser war.

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