Darum springt die Feuerwehr ins kalte Wasser
Sagt Ihnen die «Cold Water Grill Challenge» etwas? Nicht? Dann sind Sie wohl nicht bei der Feuerwehr. Bei diesem neuen Internet-Trend fordern sich Feuerwehren gegenseitig heraus.
Wo genau der neuste Internet-Trend entstanden ist, ist unbekannt. Bekannt ist aber, dass die «Cold Water Grill Challenge» zurzeit in der Region Schaffhausen seine Runden dreht und die Feuerwehren ins Schwitzen bringt - oder doch eher zum Frieren? Der Trend ist einfach erklärt: Die Feuerwehren müssen im kalten Wasser stehend grillieren und das ganze auf Video festhalten. Hat eine Feuerwehr die Challenge erfüllt, darf sie drei weitere Wehren nominieren, welche die selbe Aufgabe zu erfüllen haben. Geschieht dies nicht innerhalb von acht Tagen, werden dem Herausforderer 50 Liter Bier geschuldet. Diese Schmach lässt natürlich niemand über sich ergehen. Aus diesem Grund sind auf Youtube und Facebook in den vergangenen Wochen zahlreiche aufwendig produzierte und witzig gestaltete Videos hochgeladen worden.
«Der Zusammenhalt ist wichtig»
Die Challenge wird als gute Übung für den im Ernstfall so wichtigen Teamzusammenhalt verstanden. Dies bestätigt Tobias Bechel, Kommandant des Wehrverband Oberklettgau. Er stand beim Videodreh in der Beringer Badi gleich selbst vor der Kamera. «Der Zusammenhalt ist in der Feuerwehr extrem wichtig, darum sind solche Events abseits des Feuerwehralltags eine gute Sache», erklärt Bechtel. Das Bier, welches in der Challenge scheinbar eine wichtige Rolle einnimmt, stand aber ganz klar im Hintergrund, betont der Kommandant. Wichtiger sei das gegenseitige Kennenlernen.
«Das Team musste organisieren, Entscheidungen treffen und Anweisungen geben - besser als in einem teuren Coaching.»
Auch Remo Gisler, Kommandant der Feuerwehr Stein am Rhein, zeigt sich auf Nachfrage vom Resultat der «Cold Water Grill Challenge» begeistert. Er habe die Sache am Anfang etwas kritisch betrachtet, gibt Gisler zu, das Video gefalle ihm aber sehr gut. «Die Aktion hat sich als tolle Übung entpuppt. Das Team musste organisieren, Entscheidungen treffen und Anweisungen geben - besser als in einem teuren Coaching zum Thema Führung», zeigt sich Gisler zufrieden.
Einsatzmaterial bleibt Einsatzmaterial
Das bei der Feuerwehr der Humor doch auch Platz hat, haben die Videos gezeigt. Trotzdem sei es wichtig gewesen, die Challenge mit genug Seriosität anzugehen, erklärt Tobias Bechtel. So hat der Wehrverband Oberklettgau in seinem Video bewusst auf das Benützen von Einsatzmaterial verzichtet und die Herausforderung mit einer Seifenkiste und Wassereimer absolviert. «Einsatzmaterial bleibt Einsatzmaterial und sollte nicht unnötig strapaziert werden», so Bechtel.
Eine Auswahl der regionalen Videos
Wir haben uns die ganzen Videos angesehen und für Sie einige ausgesucht. Doch sehen Sie am besten selbst, wie die Feuerwehren aus der Region die witzige Herausforderung umsetzen.
Feuerwehr Region Diessenhofen
Einer der ersten Videos aus der Region Schaffhausen, den wir gefunden haben, stammt von der Feuerwehr Region Diessenhofen. In einem aufwendig produzierten Video meistert sie die Challenge mit Bravour - inklusive Bad im kühlen Rhein.
Wehrverband Oberklettgau
Um die Challenge zu erfüllen, musste der WVO zuerst das Kinderbad in der Badi Beringen mit Wasser füllen.
Feuerwehr Stein am Rhein - Hemishofen
Ebenfalls keine Mühen gescheut hat die Feuerwehr aus Stein am Rhein. In das Video wurde auch das lokale Gewerbe miteinbezogen.
Freiwillige Feuerwehr Gailingen
Ein Sonderlob gibt es von uns auch für die deutschen Nachbarn aus Gailingen, welche die ihnen zur Verfügung stehenden Feuerwehrutensilien geschickt eingebunden haben.
Feuerwehr Buchberg-Rüdlingen
Actiongeladen, kurz und knackig. So könnte man das Video aus dem unteren Kantonsteil zusammenfassen.
Natürlich gibt es noch weitere Videos, die es Wert sind, gezeigt zu werden. Hier finden Sie die Videos der folgenden Feuerwehren:
Feuerwehr Neuhausen am Rheinfall
Haben wir das Video Ihrer Feuerwehr übersehen? Schicken Sie uns einen Link per Mail an opp@shn.ch und wir werden die Liste ergänzen.