Altstadt in ein neues Licht rücken
Die Beleuchtung der Altstadt Schaffhausens wird erneuert. Im Oktober beginnt die Umsetzung eines neues Beleuchtungskonzepts. Als Erstes wird in der Vordergasse gearbeitet.
Die aktuelle Beleuchtung der Schaffhauser Altstadt hat ausgedient. Sie stammt aus den 1980er-Jahren und entspricht nicht mehr dem heutigen Stand der Technik. Zudem befinden sich etwa die Wandleuchten in einem maroden Zustand. Ende Oktober beginnt nun die Erneuerung der Beleuchtung. Der Bauleiter von SH Power, Tobias Volpon, sagt: «Es ist jetzt Zeit, dass diese Sanierung an die Hand genommen wird.»
Das neue Konzept beinhaltet unter anderem auch den Ersatz der veralteten Beleuchtungstechnologie. Die Leuchten sind bisher sogenannte Natriumdampflampen. «In den 1980er-Jahren war diese Technologie ein Erfolg», sagt Volpon. Heutige LED-Lampen verbrauchen mit 32 Watt bei voller Leistung aber nur die Hälfte der Energie. «Zudem kann man die Intensität steuern, und in der Regel reichen bereits 70 Prozent aus», sagt Volpon. Als weiteren Vorteil der neuen Lampen nennt er die Lichtfarbe. «Wir wollen das gelbe, dumpfe Licht der Natriumgaslampen aus der Stadt verbannen», sagt er. «Die neue Farbe wird angenehmer sein.»
Beleuchtung wird ausgebaut
Bis das neue Konzept in der gesamten Altstadt umgesetzt ist, wird es einige Jahre dauern. Die Erneuerungsarbeiten werden in mehreren Etappen vorgenommen. Bis Anfang Dezember dauert nun die erste, in der die Beleuchtung im Bereich um den Fischmarkt und die Vordergasse ersetzt wird. Ebenfalls noch dieses Jahr werden auf dem Fronwagplatz die Kandelaber mit LED-Leuchten ausgestattet. Nächstes Jahr folgen die Oberstadt sowie der untere Teil der Vordergasse, ein Teil der Bachstrasse und die Goldsteinstrasse. 2019 sollen planmässig die Leuchten in der Vorstadt und der Schwertstrasse ersetzt werden.
Umsetzung über mehrere Jahre
Mit der Umsetzung des neuen Konzepts kommt es in der ersten Etappe auch zu einer Verminderung von unnötigen Lichtemissionen. Die Hängeleuchten, die den Fischmarkt bis zum Tellbrunnen bisher erhellt haben, werden durch Kandelaber ersetzt. «Die Fassaden der Häuser werden dadurch nicht mehr unnötig angestrahlt, die Lichtverschmutzung nimmt ab», so Volpon.
Gleichzeitig aber wird die Beleuchtung der Vordergasse ausgebaut. Es werden nämlich zwei zusätzliche Strahler aufgestellt, die die Eingangsbereiche der Kirche St. Johann sowie die Sitzgelegenheiten davor ausleuchten sollen. Neu werden auch Fassaden von Häusern beleuchtet, die für die Schaffhauser Altstadt repräsentativ sind. Im aktuellen Projekt handelt es sich dabei um die Häuser «Zum Sittich» und «Zur Wasserquelle». Dafür kommt eine Technik zum Einsatz, die seit vergangenem Jahr bereits für die Beleuchtung des Fronwagturms und des Landsknechtbrunnens eingesetzt wird. Die sogenannte Gobo-Technik (Graphical Optical Black-Out) erlaubt eine gezielte Aussparung der Fenster. «Die Bewohner merken nichts von der Beleuchtung», sagt Volpon. Auch der Tellbrunnen wird nach dem Ende der Bauarbeiten im Scheinwerferlicht erstrahlen.
Seit 2013 waren SH Power, die Stadtplanung und ein externer Planer mit der Ausarbeitung dieses Konzepts beschäftigt. Diesen Juni wurde es vom Stadtrat genehmigt. Zum Entstehungsprozess meint Volpon, dass es jeweils ein Abwägen gewesen sei zwischen der Grundbeleuchtung und der Schmuckbeleuchtung, wie sie Volpon nennt. Die Planungsarbeit sowie die Umsetzung der ersten Etappe im Bereich Fischmarkt kosten rund 260 000 Franken. Für die weiteren Etappen stehen die Detailplanungen noch aus. Diese werden jeweils von der Arbeitsgruppe Licht, die sich aus Vertretern der Stadtplanung, des Tiefbauamts, des Hochbaus, der Stadtpolizei und von Grün Schaffhausen zusammensetzt, dem Stadtrat zur Genehmigung vorgelegt.