Terrorverdächtiger gesteht Plan zu Anschlag auf die Sagrada Familia
Einer der in Spanien gefassten vier mutmasslichen Terroristen hat nach Medienberichten Pläne zu Sprengstoffanschlägen gestanden. Auch das Wahrzeichen von Barcelona, die Basilika Sagrada Familia, und weitere Gebäude in der katalanischen Hauptstadt sollten in die Luft gejagt werden.
Das habe der 21-jährige Mohamed Houli Chemlal vor dem Ermittlungsrichter in Madrid ausgesagt, berichtete die Zeitung 'El Mundo' unter Berufung auf Justizkreise.
Ausserdem habe sich Imam Abdelbaki Es Satty, den Chemlal als Kopf der Terrorzelle bezeichnete, dabei selbst in die Luft sprengen wollen.
Die Staatsanwaltschaft beantragte nach Informationen aus Justizkreisen Haft für die vier Verdächtigen. Es dürfte Monate, wenn nicht Jahre dauern, bis es zu einem Prozess kommt.
Beim einem Anschlag mit einem Lieferwagen in Barcelona und einer vereitelten Attacke im ebenfalls in Katalonien liegenden Küstenort Cambrils wurden am vergangenen Donnerstag und Freitag insgesamt 15 Menschen getötet. Die verantwortliche Terrorzelle wurde nach Polizeiangaben zerschlagen. Neben den vier Gefassten soll die Gruppe weitere acht Mitglieder gehabt haben, die alle tot seien.
Am Montag hatten Beamte in Subirats unweit von Barcelona den als Haupttäter beschuldigten Younes Abouyaaquoub erschossen. Der 22-Jährige soll den Lieferwagen gesteuert haben, mit dem Dutzende Passanten auf der Flaniermeile Las Ramblas in Barcelona niedergefahren worden waren. Dabei starben 13 Menschen. Auf seiner Flucht erstach Abouyaaquoub noch einen Mann, um an dessen Auto zu kommen.
Der Imam Abdelbaki Es Satty kam zusammen mit einem weiteren Terroristen kurz vor den Anschlägen bei der Explosion in einem Haus in Alcanar südlich von Barcelona ums Leben. Im Haus soll die Zelle ihre Anschläge geplant und Bomben vorbereitet haben.
Chemlal war bei der Explosion in Alcanar verletzt worden. Nach ihm wollte der Ermittlungsrichter Fernando Abreu am Dienstagabend die drei anderen Verdächtigen befragen. (sda)