Der Weg für eine Neuplanung ist frei

Die Gemeindeversammlung von Ramsen hat die Abrechnung der Altersheimplanung genehmigt. Nun aber wird das Projekt redimensioniert, und der Gemeinderat will dafür einen neuen Kredit beantragen.
von Ursula Junker
«So kann die Sanierung des Altersheims Bachwiesen nicht weiter verfolgt werden», äussert sich der Gemeinderat von Ramsen in der Botschaft zur Genehmigung des Planungskredits von 359 000 Franken, der der Gemeindeversammlung am Dienstag Abend vorlag und der die Kosten um 144 000 Franken überschreitet. Die Mehrkosten resultieren daraus, weil während der Planung diverse Ergänzungen gefordert wurden, die Sanierung Wattgrabentrakt gänzlich unterging und weil «ein Kostendach fehlte», wie Gemeindepräsident Josef Würms erläuterte.
Der Gemeindepräsident fand harsche Worte für die Firma, die die Baukosten berechnet hatte, «ohne Verantwortung zu übernehmen». Sie sei ihr Geld nicht wert gewesen, betonte er.
In der Diskussion sprach dann der ehemalige Finanzreferent Felix Schmid die Verbuchung der Kosten an, worauf ihm Würms beschied, dass Schmid sich rechtfertigen könne, wie er wolle – es gehe hier um etwas, was man nicht brauchen könne. Gleichzeitig betonte er, dass es nicht darum gehe, den alten Gemeinderat zu beschuldigen.
Neuer Planungskredit im Herbst
GPK-Mitglied Reinhard Graf versuchte, die Lage mit dem Hinweis zu klären, dass die Rechnung 2016 keine Buchungen enthalte, die bereits vorher abgerechnet worden wären. Die Versammelten genehmigten die Kreditabrechnung Bachwiesen mit grosser Mehrheit. Damit sieht der Gemeinderat den Weg frei für eine Neuplanung, die er mit der bisherigen Architektin angehen will.
Dagegen erhob sich allerdings eine kritische Stimme. Würms entgegnete, dass man auf deren Vorarbeiten aufbauen könne, und stellte in Aussicht, dass im August ein neuer Planungskredit vorliege. Die Kosten für die Sanierung des Altersheim sollen erheblich niedriger ausfallen, um eine hohe Verschuldung der Gemeinde und mithin ein Eingreifen des Kantons zu verhindern.
Relativ zügig genehmigten die Ramser die Rechnung 2016, die mit einem Plus von rund 74 000 Franken abschliesst und Abschreibungen von rund 852 000 Franken vorsieht. Zwar wurde dann noch die Frage nach der korrekten Abschreibung von Immobilien gestellt, dazu meinte Würms aber, dass er vom Durchschnitt übers Ganze ausgehe, und der sei eben übertroffen.
Eine intensive Diskussion entwickelte sich zum Zusatzkredit von 353 000 Franken für die Erweiterung der Werkhalle und den Ausbau des Entsorgungsplatzes. Es brauche die neue Halle für den Maschinenpark, begründete Baureferent Thomas Neidhart, bei der bestehenden Scheune könne es einen «Chlapf geben und dann fällt sie auseinander». Ebenso bedürfe die Entwässerung einer Lösung.
Bald Newsletter statt «Dorfbott»
Die Vorlage sei konzeptlos, kam ein Vorwurf aus der Versammlung. Weder wisse man, was mit der Scheune noch was mit dem Schnitzellager geschehe. Man könne eben nicht alles auf einmal erledigen, lautete die gemeinderätliche Antwort. Letztlich wurde der Kredit dann mit 74 zu 19 Stimmen gutgeheissen. Ebenfalls positiv verabschiedet wurde eine Neuregelung des Abwasserreglements zur Abrechnung von Meteorwasser, das als Brauchwasser dient.
Beim Traktandum Verschiedenes kündigte Gemeindepräsident Würms an, dass man seitens der Gemeinde plane, einen Newsletter einzuführen. «Wir wollen der Informationspflicht nachkommen» sagte er. In der heutigen schnelllebigen Zeit genüge solch ein Organ wie der «Dorfbott» nicht mehr. Danach informierte Schulreferent Rolf Dickenmann über die Schulzusammenarbeit oberer Kantonsteil und kündigte an, dass der Umzug noch vor den Ferien stattfinde. Im Weiteren zeigte sich ein Versammlungsteilnehmer besorgt über das mögliche Verschwinden der Landi. Dazu informierte Würms, dass die daran beteiligten Bauern den Entscheid über deren Fortbestehen aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen zu fällen hätten.