Der Kreislauf der Natur, sichtbar gemacht durch das Moos im Wald – eine Bildergalerie

Zwischen verwelkten Blättern und vom Zahn der Zeit gezeichneten Stämmen breitet sich das Moos aus, als wolle es jeden Hieb der Vergänglichkeit zärtlich, aber entschlossen abfedern. Es ist Zeuge und Mahner zugleich, der stille Begleiter in einem endlosen Tanz aus Werden und Vergehen. Gesehen von Hans Widmer.
Ein Baum mit einer grotesken Wucherung ragt empor – als hätte die Natur selbst ein Gesicht in seine Rinde gemeisselt, ein stummer Zeuge vergangener Jahrhunderte.
Seine Haut, aufgerissen von Wind und Wetter, erzählt von Stürmen, die kamen und gingen, und von Sonnenstrahlen, die wärmend über ihn strichen. In seinen Falten nistet das Moos, grünes Gold, das selbst die tiefsten Wunden mit Sanftmut bedeckt.

Am Waldboden ruht ein morscher Stamm, von der Zeit gezeichnet, doch keineswegs verlassen. Das Moos hat ihn in seine Arme geschlossen, umrankt ihn wie ein leises Versprechen des Lebens nach dem Vergehen. Zwischen welken Blättern und starren Ästen blüht es auf, wie ein flüsternder Teppich der Erneuerung.
Und dann die Wurzeln eines alten Baumes, tief und weit verzweigt, krallen sie sich in die Erde, stemmen sich gegen den Hang. Moos kriecht über sie hinweg, färbt das raue Holz in schimmerndes Grün, als würde es ihm Worte des Trostes zuflüstern: «Halte durch. Die Zeit vergeht, doch wir bleiben.»

Hier, in den stillen Winkeln des Waldes, spricht die Natur ihre eigene Sprache – ein leises Wispern, ein sanftes Hauchen im Moos.
Und wenn wir nur für einen Moment lauschen, offenbart sich uns das Geheimnis: Aus jeder Narbe wächst Neues, aus jedem Ende keimt ein Anfang.