Über den Munotgraben gibt’s eine neue Brücke

Dario Muffler | 
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So wird die neue Brücke über den Munotgraben aussehen. Visualisierung: zVg/Stadt Schaffhausen/Ferala GmbH

Filigran soll sie sein und zum Munot passen: Die Stadt hat ein Projekt für eine neue Brücke über den Munotgraben. Der Andrang der Planungsbüros war gross.

Sie ist so etwas wie der rote Teppich zum Schaffhauser Wahrzeichen: die Brücke über den Munotgraben. Sie ist der einzige nördliche Zugang zum Munot und wird täglich von Touristen, Einheimischen und Zulieferern genutzt. Nun hat die Brücke ausgedient. Ihre Nachfolgerin steht gewissermassen schon in den Startlöchern.

Die Stadt teilt mit, dass sie im Rahmen eines Ideenwettbewerbs ein Projekt auserkoren hat, das die bestehende Brücke ablösen wird. «Federleicht» heisst es und wurde von den drei Zürcher Unternehmen co–struct AG, studioser Architects und Lightsphere GmbH konzipiert und eingereicht. Insgesamt 42 Projekte wurden eingereicht. Wo also hebt sich das Projekt von allen anderen ab?

Bente-Amelie Gruber, Projektleiterin beim städtischen Hochbauamt, erklärt: «Das gewählte Projekt überzeugt durch seine filigrane Erscheinung. Die Kombination aus minimalistischer Konstruktion und feingliedriger Gestaltung ist bestechend.» Als Pluspunkt erwähnt Gruber, dass das Geländer einen freien Blick in den Munotgraben ermöglicht, wenn man direkt davor stehe. Der Belag besteht aus sandgestrahlten Betonplatten, die das Bindeglied zwischen Asphalt und Pflästerung im Munot sein soll.

Machbarkeit war wichtig

Die Projekte wurden anonym beurteilt. Das heisst, die Jury wusste nicht, welche Architekturbüros und Planer hinter den Projekten standen. Bewertet wurden die gestalterische Qualität, die Realisierbarkeit – dazu gehören auch Sicherheit und technische Machbarkeit –, die Nachhaltigkeit, die Kosten und die «Gesamtwirkung im Kontext des Munots». Das Siegerprojekt überzeugte unter anderem, weil sich der Baukörper «gegenüber dem Munot unprätentiös zurücknimmt», wie die Jury schreibt. Diese setzte sich aus acht Personen zusammen.

Neben der städtischen Baureferentin Katrin Bernath und Fachvertretern aus der städtischen und kantonalen Verwaltung gehörten die Präsidentin des Munotvereins, Katrin Huber, sowie der Architekt Florian Stegemann der Jury an. Die kantonale Denkmalpflegerin Flurina Pescatore war Jurymitglied ohne Stimmrecht.

Wie der Munot soll auch die neue Brücke nachts punktuell beleuchtet werden. Deshalb mussten die Teams auch Vorschläge für die Beleuchtung einreichen. Die Beleuchtung des Objekts soll sich in das Lichtkonzept des Munots einfügen, «um der Präsenz des Munots auch in der Nacht Raum zu geben», so die Projektleiterin.

430'000 Franken kostet’s

Für die neue Brücke wurde ein Kostenrahmen von 430'000 Franken festgelegt, wie Gruber auf Anfrage mitteilte. Darin enthalten sind Baukosten, Honorare und Nebenkosten. Das Projekt soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 realisiert werden. Als Nächstes werden laut Gruber die Verträge mit dem Siegerteam unterzeichnet und die weiteren Schritte festgelegt.

Ab Montag, 26. Februar sind das Siegerprojekt sowie alle anderen Eingaben täglich in der Kasematte zu sehen.

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