Olympische Winterspiele in der Schweiz: Schaffhausen scheidet als möglicher Standort aus
Der Schweizer Sport-Dachverband Swiss Olympic hat eine Machbarkeitsstudie veröffentlicht. Diese kommt zum Schluss, dass olympische Spiele mit Sportanlagen in der ganzen Schweiz machbar sind. Schaffhausen scheidet als Standort für die Wettbewerbe im Curling jedoch definitiv aus.
Schaffhausen als Olympiastandort: Seit Swiss Olympic bekannt gegeben hat, sich für die Olympischen Winterspiele 2030 mit einem dezentralen Konzept zu bewerben, war Schaffhausen im Gespräch als möglicher Standort. Als Austragungsort der Curling-Weltmeisterschaften der Männer 2024 befand sich die IWC-Arena auf dem Radar der Schweizer Sportfunktionäre.
Nun liegt die Machbarkeitsstudie vor: Sie hält fest, dass die Idee von dezentralen Olympischen Spielen auf bestehenden Anlagen und weitestgehend aus der Privatwirtschaft finanziert realisierbar ist, wie Swiss Olympic mitteilt. Der Fokus liegt darauf, die Spiele im Jahr 2030 oder 2034 durchzuführen. Die Vergabe der Spiele 2030 und 2034 ist vom IOC im Sommer 2024 vorgesehen, planmässig im Rahmen einer Doppelvergabe.
Schaffhausen ist zu klein
Die Publikation der Machbarkeitsstudie bedeutet zugleich das Ende der Schaffhauser Olympiaträume. «Die Arena in Schaffhausen ist aufgrund der Grösse und der Infrastruktur jedoch nicht für Olympische Spiele geeignet. Schweizweit besteht keine Wettkampfanlage spezifisch für Curling, welche den Anforderungen an Olympische Spiele genügen würde», heisst es in der Studie.
Wo also würden die Curling-Wettkämpfe stattfinden? Verschiedene Eishockeystadien in der Schweiz würden sich jedoch für die Austragung der Curling-Wettkämpfe eignen, halten die Studienautoren fest. Weiter verfüge die Schweiz mit der St. Jakobshalle in Basel oder der Postfinance Arena in Bern über wettkampferprobte Infrastrukturen.
Michael Stäuble zweifelte bereits
Der ehemalige TV-Kommentator sagte im August gegenüber dieser Redaktion: «Mein Sportkommentatoren-Herz würde sofort Ja sagen, aber der Verstand weiss, mit den bestehenden Anlagen ist Olympia kaum zu stemmen.» Als Grund gab er unter anderem das grosse Medieninteresse an und dass drei Wettkämpfe durchgeführt werden müssen; Frauen, Männer und Mixed.
Bevölkerung steht hinter Olympia
Die Schweiz und Olympische Spiele: Das ist eine komplizierte Beziehung. Zwar fanden schon mehrmals Winterspiele hier statt. Zuletzt hatte sich aber sowohl die Walliser als auch die Bündner Bevölkerung gegen die Austragung des Grossanlasses ausgesprochen. Entsprechend glücklich zeigt sich Swiss Olympic nun über das Resultat einer repräsentativen Meinungsumfrage, die im Rahmen der Machbarkeitsstudie erstellt wurde. Das Meinungsforschungsinstitut gfs.bern fand heraus, dass 67 Prozent der Befragten Olympische und Paralympische Spiele in der Schweiz im Grundsatz befürworten.