Die Curlingwelt blickt auf Schaffhausen

Es ist keine Übertreibung, wenn man feststellt, dass in Schaffhausen noch nie ein Sportereignis von derartiger Bedeutung stattgefunden hat: 13 Curlingteams aus vier Kontinenten werden ab dem 30. März in der IWC Arena zur Weltmeisterschaft der Männer erwartet. Es dürfte sich um die erste olympische Sportart handeln, die ihre WM in der Munotstadt austrägt. Hinzu kommt als besonderer Reiz, dass das Schweizer Team um Skip Andreas Schwaller durchaus Chancen hat, den Titel oder zumindest eine Medaille zu gewinnen, hat es doch bislang an der WM oder EM, an der es angetreten ist, immer Edelmetall geholt. Überhaupt sind die Schweizer Curlerinnen und Curler seit Jahren in der Weltspitze etabliert und fast sichere Medaillengaranten.

Diese Erfolgsbilanz ist auch ein Grund dafür, dass das Grossereignis in der IWC Arena schon seit der Eröffnung des Ticketverkaufs auf eine sehr gute Resonanz stiess. Seit Wochen sind die Karten für die letzten vier Spieltage vom Donnerstag, 4. April, bis zum Finaltag am 7. April ausverkauft. In Absprache mit dem Curling-Weltverband hat darum das lokale Organisationskomitee unter OK-Präsident Michael Stäuble beschlossen, in einer achtstündigen Aktion in der Nacht vom Freitag auf den Samstag eine Zusatztribüne aufzustellen. Am Samstag und Sonntag können darum total 1600 Plätze angeboten werden. So bietet sich für Raschentschlossene Gelegenheit, vielleicht doch noch einen der begehrten Eintritte zu ergattern. Freie Plätze gibt es noch am ersten Spieltag mit der Eröffnungsfeier von 12.30 Uhr am 30. März: Gleich vier Weltmeister oder Olympiasieger spielen dabei den «First Stone», einen symbolischen Start auf dem Eis.

Zu den Zuschauern in der Halle kommen – so die Erfahrungszahlen der letzten Meisterschaften – noch etwa 100 Millionen vor den Fernsehapparaten. Weil vor jeder Übertragung ein Kurzfilm über Schaffhausen eingespielt wird, profitieren bestimmt auch Stadt und Kanton von einer weltweiten Ausstrahlung.

Die Besten der Welt: 13 Teams aus 4 Kontinenten

Viel Arbeit im Hintergrund

Ein derartiges Topereignis braucht eine perfekte Organisation. Das lokale OK ist denn auch schon seit Monaten an der Arbeit – dies mit steigender Frequenz der Sitzungen und Absprachen mit dem Weltverband. Einrichten der IWC Arena, Vereinbarungen mit den lokalen Hotels, Absprachen mit dem Bundesamt für Sport und dem Zivilschutz, Organisation der Verpflegung – das sind nur einige der vielen Aufgaben, die es zu bewältigen gilt. Dabei konnte es von der Vorarbeit profitieren, die 2020/21 geleistet wurde, als Schaffhausen die Organisation der WM der Frauen übertragen wurde – ein Ereignis, das damals leider der Coronaepidemie wegen kurzfristig abgesagt werden musste.

Und natürlich werden ganz viele Helferinnen und Helfer benötigt. Auf wie viel Interesse diese WM in Schaffhausen stösst, zeigte sich auch in diesem Bereich. Es wurden nicht nur die etwa 250 Helferinnen und Helfer gefunden, die entweder während des ganzen Anlasses oder tageweise Hand anlegen werden. Es gab sogar so viele Interessenten, dass das das OK sogar einigen schweren Herzens absagen musste.