«Wir bieten Stellen an, die passen»

Bei der Stiftung altra finden gut 400 Menschen mit Beeinträchtigung eine auf sie zugeschnittene Arbeit. Mit dem Fachbereich Mitarbeitende steht ihnen ein eigener Personaldienst zur Seite.
Ungefähr 400 Personen mit Beeinträchtigung sind bei der Stiftung altra schaffhausen genauso angestellt wie Mitarbeitende in anderen Unternehmen auch – doch das ist vermutlich den wenigsten Aussenstehenden bewusst.
«Mit unseres Mitarbeitenden haben wir Anstellungsverträge nach Obligationenrecht abgeschlossen, in denen Lohn, Ferien, Krankheit und weitere Punkte geregelt sind», sagt Hanspeter Fehr, Teammitglied des Fachbereiches Mitarbeitende (FAM) bei der Stiftung altra schaffhausen. Dennoch gibt es Unterschiede zur Anstellung von Personal im sogenannten ersten Arbeitsmarkt, also in herkömmlichen Unternehmen. So ist beispielsweise eine Invalidenrente Bedingung, um bei der Stiftung altra einen geschützten Arbeitsplatz zu erhalten; zudem sollte die betreffende Person im Normalfall keine Pflegeleistungen in Anspruch nehmen müssen. Die angebotenen Stellen sind auf der altra-Webseite aufgeführt.
«Unsere Mitarbeitenden und ihre Betreuung sind die Daseinsberechtigung der Stiftung altra. Das Ausführen von Aufträgen für die Industrie bildet dafür die Grundlage.»
Hanspeter Fehr, Teammitglied Fachbereich Mitarbeitende Stiftung altra schaffhausen
Interessiert sich jemand für eine geschützte Arbeitsstelle, klärt der Fachbereich Mitarbeitende ab, in welchem Bereich ein Einsatz in Frage kommt; danach, wo ein Einsatz möglich ist. Fehr: «Wir achten darauf, dass wir gerade für kognitiv schwächere Mitarbeitende Tätigkeiten und Arbeitspensen anbieten, die ihnen entsprechen (als kognitive Fähigkeiten gelten unter anderem Lernen, Aufmerksamkeit, Erinnerungsvermögen oder Kreativität, Red.). Das sicherzustellen erfordert von unserem Fachbereich einen engen Kontakt mit den Gruppenleitern.»
Der FAM stehe den Mitarbeitenden mit zahlreichen weiteren Dienstleistungen zur Seite, sagt Fehr. «So unterstützen und begleiten wir sie beispielsweise bei ihrem Kontakt mit Ämtern und Behörden.» Etwa, wenn ihre IV-Rente überprüft werde, es um den Bezug von Ergänzungsleistungen gehe oder um die Regelung finanzieller Angelegenheiten. «Derartiges bringt unsere Mitarbeitenden oftmals an ihre Grenzen.» Involviert wird der FAM auch, wenn Mitarbeitenden der Weg in den ersten Arbeitsmarkt geebnet werden soll: «Dann schätzen wir ab, wie das Umfeld ausgestaltet werden muss, damit sie sich optimal entfalten können.» Laut Fehr entscheidet das häufig über Erfolg oder Misserfolg – wie in «normalen» Firmen übrigens auch.