Erneut Japankäfer in Kloten gefunden: Ab sofort gilt ein Bewässerungsverbot für Gärten

Lucas Blumer | 
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In Kloten wurde ein Japankäfer in einer Überwachungsfalle gefunden. Der Kanton Zürich hat deshalb Massnahmen verhängt. Bild: Wikimedia

Er ist ein gefürchteter Eindringling: Der Japankäfer. Letztes Jahr tauchte er das erste Mal in Kloten auf. Nun ist wieder ein Exemplar in einer Überwachungsfalle gefunden worde. Kloten ergreift Sofortmassnahmen.

Der Japankäfer ist einer der gefürchtetsten invasiven Schädlinge in der Schweiz und Europa: Er hinterlässt zum Beispiel an Reben enorme Frassschäden. Letztes Jahr tauchte er das erste Mal nördlich der Alpen auf, und zwar in Kloten. Seit Mai überwachen Fallen die Population des Schädlings. Wie die Baudirektion des Kantons Zürich in einer Medienmitteilung am Freitag bekannt gibt, wurde in einer Falle bei der Sportanlage Stighag in Kloten nun ein erster Käfer gefunden.

Bewässerungsverbot

In ihrer Lebenszeit fressen sich Japankäfer an über 400 Pflanzenarten satt, paaren sich und legen ihre Eier in feuchten Wiesen oder Rasen ab. Deshalb ist ab sofort Bewässern von Rasen und mit Gras bewachsenen Flächen in Kloten verboten, um die Eiablage des Käfers zu verhindern. Das Verbot gilt bis Ende September.

Gartenpflanzen dürfen weiterhin bewässert werden, solange sie keine Gräser enthalten. Ausserdem darf kein Grüngut aus Kloten und der umliegenden Pufferzone transportiert werden, um die Ausbreitung zu verhindern. Die Entsorgung über die Grünabfuhr ist jedoch erlaubt.

Spezielle Massnahmen zur Bekämpfung

Um eine weitere Verbreitung der Schädlingen zu verhindern, wurde bei der Sportanlage Stighag eine Lockfläche eingerichtet, die gezielt bewässert wird, um die Weibchen zur Eiablage anzulocken. Diese Fläche wird im Herbst bearbeitet, um alle Larven zu vernichten. Zusätzlich kommen Fallen mit Lockstoff und insektizidbehandelten Netzen zum Einsatz, um fliegende Käfer zu bekämpfen.

Entwicklung der Population noch unklar

Wie sich die Population entwickelt hat, wird erst im Verlauf des Sommers beurteilt. Der Bund entscheidet dann, ob weitere Massnahmen notwendig sind, einschliesslich eines möglichen Einsatzes von Insektiziden.

Der Japankäfer kann grossen Schaden an landwirtschaftlichen Kulturen und Zierpflanzen verursachen. In der Schweiz werden die potenziellen Schäden auf mehrere hundert Millionen Franken pro Jahr geschätzt. Um eine ähnliche Situation wie in den USA und Italien zu vermeiden, strebt der Bund eine vollständige Tilgung des Befalls in Kloten an.

Im Kanton Schaffhausen ist der Käfer bisher noch nicht aufgetaucht. Der Kanton führt jedoch jährlich Monitorings durch, ist also in Alarmbereitschaft.

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