O du tierische – wohin mit dem Büsi?

Eva Kunz | 
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Verwandtenbesuch oder Ferien auf den Malediven – es gibt viele Gründe, an Weihnachten wegzufahren. Haustiere können nicht in jedem Fall mit. Bild: Eva Kunz

Die besinnlichste Zeit des Jahres ist für viele zugleich Reisezeit. Oft reist dann auch das Haustier – nicht mit dem Herrchen, sondern in die Tierpension.

Haustiere gehören für viele Menschen als festes Mitglied zur Familie. 60 Prozent der Schweizer Haushalte mit Kindern halten mindestens ein Tier. Von Weihnachten bis Neujahr ist aber nicht für alle von ­ihnen ein Platz am Christbaum reserviert. Stattdessen verbringt das eine oder andere Haustier die Festtage in ­einer Tierpension.

Mehr Reservationen an Silvester

Das Tierheim Buchbrunnen hat in der Agenda bereits einige Reservationen für die Feiertage vermerkt. Insgesamt sind im Schaffhauser Tierheim fünf Katzen und zehn Hunde angemeldet. Auch Kleintiere wie Hamster, Meerschweinchen, Zwergkaninchen oder Wellensittiche kann das Tierheim als Ferientiere bei sich aufnehmen.

Reptilien wie Schlangen oder Echsen sind jedoch nicht willkommen. «Für Reptilien sind wir nicht ausgerüstet», sagt Jean-Jacques Müller, Leiter des Tierheims. Jede Reptilienart stelle andere Ansprüche an Futter, Klima und Behausung, so Müller. Eine Ausnahme bilden Schildkröten, da sie relativ einfach in der Haltung sind.

Linda Strack, stellvertretende Leiterin des Katzenhauses Schaffhausen, hat bis jetzt fünf Anmeldungen erhalten. Die Katzen werden alle über die gesamte Festtagszeit bis Anfang Januar in der Pension einquartiert sein. Bis zu 20 Ferienkatzen nimmt das Katzenhaus auf. Laut Strack wird diese Zahl in den Weihnachtsferien aber nie erreicht.

Im Tierheim Buchbrunnen sind – im Gegensatz zum Katzenhaus – nicht alle Ferientiere für die ganze Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr angemeldet. «Den Silvester verbringen deutlich mehr Tiere bei uns als die Weihnachtstage», so Müller. Die Gründe dafür kenne er zwar nicht, da die Tierbesitzer oft keine Angaben zu ihren Plänen während der Festtage machten. Der Tierpfleger hat jedoch eine Vermutung. «Das Tier ist sehr stark in die Familie integriert», so Müller. Da Weihnachten ein Familienfest ist und viele dieses Fest gemütlich zu Hause verbringen, gehören Haustiere selbstverständlich dazu. An Silvester machen hingegen viele Party. Statt mit der Familie verbringt man den Jahreswechsel im Freundeskreis. «Das ist dann oft mit Lärm und Hektik verbunden, was man dem Tier nicht zumuten will», sagt Müller.

Plätze für Ferientiere werden im Tierheim Buchbrunnen – im Gegensatz zum Katzenhaus – nicht von Plätzen für tierheimeigene Tiere unterschieden. Je 50 Katzen und Hunde kann das Tierheim maximal aufnehmen. Laut Müller gibt es im Tierheim Buchbrunnen während der Weihnachtsferien kaum Platzprobleme. Oft würden Tiere auch spontan untergebracht, was durchaus in Ordnung sei. Immer genug Platz für Notfälle freizuhalten, sei jedoch wichtig. «Ein Notfall ist beispielsweise, wenn ein Tierbesitzer krankheitshalber nicht mehr für sein Tier sorgen kann oder verstorben ist», erklärt Müller.

Weihnachtsgeschenke für die Tiere gibt es weder im Katzenhaus noch im Tierheim Buchbrunnen. «Dem Tier tun wir damit keinen Gefallen», sagt Müller. Spezielles Futter als Weihnachtsgeschenk würde den Tieren mehr schaden als nützen, da ein Futterwechsel oft zu Verdauungsproblemen wie Magenverstimmung oder Durchfall führe.

Hausbesuch statt Tierpension

Eine Alternative zu Tierpensionen können Hausbesuche von Freunden, Nachbarn oder Tiersittern sein. Müller und Strack befürworten Tiersitting, wenn das Haustier sich bei einer Versetzung in eine ungewohnte Umgebung gestresst fühlt. Zum Einsatz kommt dann beispielsweise Rahel Tanner von Tiersitting Luna. Die ausgebildete Tierpflegerin betreut im Raum Schaffhausen Hunde, Katzen und Kleintiere. Da viele ihrer Kunden über die Weihnachtszeit zu Hause bleiben, hat sie im Allgemeinen wenig Anfragen für diese Zeit. Während der Sport-, Frühlings- oder Sommerferien sieht es hingegen anders aus. «Dann bin ich meist sehr eingespannt», sagt Tanner.

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